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Auszüge aus vergangenen Ausgaben

Januar 2020

Warum es in Norwegen nur halb so viele
Verkehrstote gibt wie in Deutschland

Nur ein Mensch ist im vergangenen Jahr in Oslo bei einem Verkehrsunfall gestorben. Das ist immer noch einer zu viel, es ist gleichzeitig eine bemerkenswerte Bilanz – für die die Stadt viel getan hat! Eine nahezu autofreie Innenstadt ist eine der Maßnahmen.

Auch über die Stadtgrenzen Oslos hinaus ist die Statistik für Norwegen beeindruckend: Auf 1 Mio Einwohner*innen kommen in Norwegen nur 20 Verkehrstote, in Deutschland sind es 39. Und auch dafür gibt es Gründe: Die Norweger*innen haben unter anderem kein Problem mit Tempolimits. Wie schreibt der Skandinavien-Korrespondent von Deutschlandfunk-Nova so schön: „Das Auto ist in Norwegen nicht Ausdruck der persönlichen Freiheit, sondern ein Transportmittel, mit dem die Menschen einfach heil ankommen möchten.“

Den ganzen Artikel mit allen Hintergründen zur wachsenden Verkehrssicherheit in Norwegen kannst Du hier lesen: deutschlandfunknova.de


Dezember 2019

100 neue lesekiosker in ganz Norwegen

Am Donnerstag (12. Dezember 2019) hat Kulturministerin Trine Skei Grande auf dem Solli plass (Sommerrogata 17) in Oslo die erste der 100 neuen lesekiosker feierlich eröffnet. Im kommenden Jahr sollen 60 alte Telefonzellen, 2021 weitere 40 in ganz Norwegen zu öffentlichen Bücherregalen umfunktioniert werden.

Hintergrund ist, dass Norwegen sich 2007 entschieden hatte, 100 der noch vorhandenen 420 alten Telefonzellen als Kulturdenkmäler zu erhalten – jetzt galt es nur noch, das richtige Konzept für die Nutzung zu finden, ohne das Äußere der Telefonzellen zu verändern. Das Telemuseum im Stadtteil Kjelsås in Oslo hat es vor Jahren schon vorgemacht und eine kleine Gratisbibliothek installiert – siehe Foto oben. Jetzt geht das Konzept in Serie. Geldgeber ist die Sparebankstiftelsen DNB, verantwortlich für die Umsetzung ist der Verein !les.

Allein in Oslo werden in Kürze 19 zusätzliche öffentliche Bücherregale in alten Telefonzellen eingerichtet. Die Liste mit allen Standorten findest Du hier auf bok365.no. Wie wäre es beim nächsten Sprachkurs in Oslo (6.-10. Juli 2020) mit einer gemeinsamen Wanderung zu der einen oder anderen Bücherzelle…?

Quelle: bok365.no


November 2019

Mein Lieblingsautor in neuer Übersetzung

Ich persönlich habe mich ganz besonders gefreut, in den Regalen des Norwegenpavillons auf der Frankfurter Buchmesse die Neuübersetzungen zweier Romane von Agnar Mykle (1915-1994) zu entdecken, über dessen Novellen und Essays ich vor etwa 30 Jahren meine Magisterarbeit schrieb. Bis zu jenem Zeitpunkt waren seine Romane, nicht aber seine Novellen analysiert worden.

Ich war damals (und bin es heute noch) begeistert von Mykles euphorischem, mitreißendem, überschwänglichem, leidenschaftlichem, intensem, das Establishment provozierendem und ehrlichem Stil.

Man warf Agnar Mykle vor, er habe in einem „Schlüsselroman“ einige Stützen der Gesellschaft (an der Fachhochschule der Stadt Bergen) beleidigt – und seine Zeitgenossen nahmen ihm auch seine Kritik an der Arbeiterpartei übel. Mykle machte sich zu viele Feinde, und das puritanische Norwegen Mitte der 50-er Jahre rächte sich an ihm, als er sich wegen freizügiger erotischer Schilderungen vor Gericht verantworten musste – wegen Veröffentlichung von pornografischer Literatur. Erboste Bürger verbrannten seine Bücher öffentlich.

Mykle wurde in zweiter Instanz zwar freigesprochen, erholte sich jedoch nicht mehr von den Strapazen und der Enttäuschung. Er zog sich zurück, wohnte in einer Wohnung ohne Namensschild, empfing keinen Besuch und erst recht keine Journalisten.

Als ich vor rund 30 Jahren nach Oslo (Asker) fuhr, um ihn anlässlich meiner Magisterarbeit zu interviewen und seine ehemalige Frau und Vertraute Jane aufsuchte, legte sie ein gutes Wort für mich ein. Er bat um einige Tage Bedenkzeit, konnte sich dann aber doch nicht zu einem Treffen durchringen und ich fuhr „slukøret“ nach Deutschland zurück.

Ich kann Dir die beiden Romane „Liebe ist eine einsame Sache“ (1955), neu übersetzt von Lothar Schneider, und „Das Lied über den roten Rubin“ (1958), neu übersetzt von Ulrich Sonnenberg, nur empfehlen.

Bildquelle des Portraitfotos zwischen den Buchtitelbildern:
© picture alliance / Sverre A. Börretzen


August 2019

Nordnorwegische Märchen

Erstmals erscheint eine Auswahl an Märchen von Regine Normann auf deutsch – übersetzt von meiner langjährigen Norwegischschülerin Dörte Giebel. Regine Normann (1867-1939) wuchs in Bø auf den Vesterålen auf und war die erste Frau aus Nordnorwegen, die als Schriftstellerin in ganz Norwegen Erfolge feierte. Ihr zu Ehren findet einmal im Jahr das einwöchige Festival REGINEDAGAN in Bø statt – für uns war das ein toller Abschluss einer aufregenden Kurswoche. In zwei Jahren werden wir den Termin so legen, dass wir an Veranstaltungen des Festivals teilnehmen können. Das Foto oben zeigt die Eröffnungsveranstaltung unter freiem Himmel.

Vor fast 100 Jahren in Norwegen veröffentlicht, haben die Kunstmärchen von Regine Normann bis heute nichts von ihrer Wirkung eingebüßt.

Die Kulisse für diese fabelhaften Geschichten bildet die typische Landschaft Nordnorwegens: karge Küstenstreifen mit vorgelagerten Inselchen sowie tiefe Fjorde mit steil aus dem Wasser aufragenden Bergen.

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Das Buch ist gedruckt für 7,99 Euro bei Amazon und natürlich in jedem Buchladen erhältlich. Für kurze Zeit gibt es eBook für nur 1,99 Euro (zukünftig 3,99 Euro) – direkt beim Verlag oder in vielen Online-Buchshops.


Juni 2019

Die Kultfigur Elling lebt

Nach einer Pause (die keine war*) von 20 Jahren ist jetzt der fünfte Elling-Roman aus der Feder von Ingvar Ambjørnsen erschienen – und in Norwegen sofort auf Platz 2 der Bestsellerlisten geschossen. Auf Deutsch ist das Buch sogar einige Wochen vor der norwegischen Ausgabe erschienen – die Übersetzerin Gabriele Haefs und der deutsche Verlag Nautilus waren einfach schneller als Cappelen Damm. 😉

Ingvar Ambjørnsens größter Held ist älter geworden, aber nicht minder schrullig. Wo er in den vergangenen 20 Jahren gewesen ist, bleibt ein Geheimnis. Jetzt zieht er in Oslo in eine Einliegerwohnung und erlebt so manch Skurriles – insbesondere auch deshalb, weil er sich so seine Gedanken macht: Er wäre ja nicht Elling, wenn er sich nicht dauernd in irgendwelche Phantasien hineinsteigerte. Sind die Kassiererinnen im Spar um die Ecke nicht heimlich an ihm interessiert? Was verschweigt ihm seine Vermieterin, und warum antwortet ihre Tochter nicht auf seine herzliche Facebook-Nachricht? Denn auf Facebook, da ist Elling jetzt auch. Allerdings unter anderem Namen …

Ingvar Ambjørnsen erzählt wieder mit viel Humor vom Irrwitz des Alltäglichen. Am 17. Mai tat er dies live im Jussi – dem skandinavischen Krimi-Buch-Café in Hamburg. Meine Norwegisch-Schülerin Dörte war dabei und hat darüber gebloggt.

* Elling lebte übrigens all die Jahre auch zwischen den Romanausgaben munter vor sich hin. Ingvar Ambjørnsen hat ihm immer wieder Leben eingehaucht – im Internet (siehe Ellings Facebook-Gruppe auf Norwegisch) oder auch live auf einer Lese-Tournee durch Norwegen. Elling hat in Norwegen sogar einen eigenen Gedichtband herausgegeben!


Februar 2019

Fettnäpfchenführer Norwegen

Unerschrocken und für kein Fettnäpfchen zu schade macht sich der Münchner Versicherungsdetektiv Stefan Derek in Norwegen auf die Suche nach einem verschwundenen Gemälde. Sein Auftrag wird allerdings schnell zur Nebensache – ist er doch viel zu sehr damit beschäftigt, auf dem spiegelglatten Parkett der norwegischen Sitten nicht ständig ins Schleudern zu geraten. – So wird auf der Verlagsseite von CONBOOK die komplett überarbeitete Neuauflage des Fettnäpfchenführers Norwegen angekündigt.

Die Autorin Julia Fellinger leitete von 2004 bis 2016 die Kommunikationsabteilung der Deutsch-Norwegischen Handelskammer in Oslo.

HIER geht es direkt zu einer Leseprobe des Buches als PDF.

Übrigens: Die Norweger*innen treten nicht ins Fettnäpfchen, sondern in den Salat – der Ausdruck heißt auf Norwegisch „å tråkke i salaten“. 😉


Juni 2018

Verhaftet wegen eines Kommafehlers

In Hovden hatten wir uns in im Norwegischkurs ein wenig mit der norwegischen Kommasetzung beschäftigt, die zum Glück sehr viel einfacher ist als im Deutschen. In diesem Rahmen haben wir uns ein spannendes norwegisches Buch über die Geschichte des Kommas angeschaut, in dem sich viele lustige Anekdoten über historisch verbriefte folgenschwere Kommafehler fanden.

Jetzt hat sich vor kurzem in Norwegen etwas ereignet, was sehr gut ins Buch passen würde: Drei rumänische Männer wurden am 22. Mai in Oslo festgenommen, weil sie fälschlicherweise der Hehlerei verdächtigt wurden. Sie wurden beim verbotenen Hütchenspiel aufgegriffen und man glaubte, sie hätten große Summen Geld nach Rumänien überwiesen, nur wenige Tage nachdem sie nach Norwegen gekommen waren.

Zwei Wochen lang saßen sie im Gefängnis, bis sich endlich herausstellte, dass ein Fehler passiert war, denn die Männer wollten nicht 435.000, 241.000 und 47.500 Kronen überweisen, wie es fälschlicherweise auf den Quittungen stand, sondern lediglich 4350, 2410 und 475 Konen bzw. – um genau zu sein – 4350,00 und 2410,00 und 475,00 Kronen.

Für die irrtümliche Verhaftung sollen die drei Männer übrigens jeweils 400,00 Kronen pro Tag bekommen. Die vollständige Geschichte kannst Du på norsk auf nrk.no nachlesen.


Februar 2018

Hast Du Lust, Scrabble auf Norwegisch zu spielen, ein norwegisches Gedicht zu schreiben, das sich reimt, oder Dich sogar mal an einem Anagram auf Norwegisch zu versuchen? Ich bin mir sicher, dass Du das hinbekommst – mit dieser kleinen Hilfestellung: ordhjelp.com

Die Website wurde ursprünglich vom norwegischen Scrabbleverband entwickelt und bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Wenn Du neugierdehalber mal wissen willst, welche Wörter im Norwegischen auf „snø“ enden, dann gib doch einfach mal „?snø“ ein… Und mit Hilfe des neuen Online-Wörterbuchs NAOB.no kannst Du dann gleich weiter schauen, was „styresnø“ eigentlich für ein Schnee sein soll. 😉

Viel Spaß beim spielerischen Vokabellernen!

Oslos vorgelagerte Inseln sind eine ganz eigene Welt. Sie bieten Badestrände und militärgeschichtliche Denkmäler, zahme Füchse und Hütten als Ferienunterkünfte… Jetzt hat der Stadthistoriker Leif Gjerland eine Neuauflage seines reich bebilderten Buchesüber diese Inseln herausgegeben, mit vielen Tourvorschlägen, die Lust machen, auch während meiner nächsten Oslo-Sprachreise vom 2. bis 6. Juli 2018 auf gemeinsame Entdeckungstour zu gehen. Im Sommer kann man nämlich stündlich mit den kleinen Fähren vom Anleger in Rathausnähe von Insel zu Insel schippern.

Wenn Du noch ein bisschen mehr über das Buch erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir Dörtes Buchrezension(auf Deutsch) in ihrem Blog nordlieben.de .


Januar 2018

Am 24. Januar wird NAOB – Det Norske Akademis ordbok (das Wörterbuch der Norwegischen Akademie) feierlich veröffentlicht. Doch bereits seit dem 21. Derzember 2017 ist es auf naob.no für alle frei zugänglich. Das einsprachige Online-Wörterbuch für bokmål steht in der Tradition des Oxford English Dictionary und umfasst 225.000 Artikel sowie 300.000 literarische Zitate aus 6.000 Quellen. Auf diese Weise wird die Verwendung von einzelnen Wörtern veranschaulicht und historisch belegt, und zwar zurück bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Würde das Wörterbuch gedruckt, dann wären es insgesamt 12 Bände…

Für jedes Wort findest Du eine Erläuterung (natürlich på norsk) für die heutige Bedeutung des Wortes, für die historische Herkunft, für die Aussprache, die Beugung sowie zahlreiche Beispiele für die konkrete Verwendung. Wenn Du Lust hast, schau Dir doch einfach mal die Ergebnisse für so einfache Wörter wie pike (Mädchen) oder enke (Witwe) an. Oder lies nach, was Du zu Deinem Lieblingswort im NAOB findest!

Linktipps: Interview mit dem Projektleiter Petter Henriksen (på norsk) und die Facebook-Seite von NAOB.no


Årets ord 2017

Während in Deutschland „Jamaika-Aus“der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres 2017 gekürt wurde, greift der norwegische Sprakrådet mit „falske nyheter“ als årets ord 2017 das internationale Phänomen der „fake news“ auf, das sich natürlich auch in Norwegen zeigt. Hier ein Auszug aus der Begründung: „Bruken av frasen falske nyheter har eksplodert det siste året, og det er det mest brukte nyordet blant årets kandidater. Frasen speiler kampen om sannferdige nyheter i den offentlige debatten på en helt ny måte, både i Norge og ellers i verden.

Es gibt in Norwegen sogar noch eine zweite Wahl zum Wort des Jahres, durchgeführt von der NRK-Radiosendung Språkteigen. Hier konnten die Zuhörer/innen über viele Wochen lang Vorschläge einreichen. Darunter befanden sich die Abkürzung DAB (Digital Audio Broadcasting), die seit der Einführung des Digitalradios in Norwegen jeder kennt, oder auch „kommunesammenslåing“, denn die Zusammenlegung von Kommunen mit einer Reduzierung von 428 auf 358 hat heftige Debatten ausgelöst.

Das Rennen machte in der Språkteigen-Jury, die genau wie beim Sprakrådet aus versierten Sprachwissenschaftler/innen besteht, jedoch ein Wort, das ähnlich wie „falske nyheter“ ein internationales Phänomen aufgreift: trakassering“ ist Språkteigens årets ord 2017 – auf deutsch: Belästigung. Im Jahr 2017 wurde dieser Begriff vorrangig für sexuelle Belästigung im beruflichen Kontext verwendet. Die #metoo-Bewegung ist nämlich längst auch in Norwegen angekommen und erschütterte zuletzt im Dezember die norwegische Arbeiterpartei AP, wo der Parteivize Trond Giske der sexuellen Belästigung beschuldigt wird. Dieser  und dieser Artikel (in leichtem Norwegisch in der Online-Zeitung klartale.no) geben einen guten Überblick über „Giske-saken“.


Dezember 2017

Weißt Du, wo in Norwegen der Weihnachtsmann wohnt? In Drøbak, 35 km südlich von Oslo. Dort befindet sich zumindest das Postkontor, an das norwegische Kinder Briefe an den Weihnachtsmann schicken: Julenissens Postkontor, Torget 4, 1440 Drøbak. Das Julehus in Drøbak ist ganzjährig geöffnet – einen Besuch könnten wir bei der nächsten Oslo-Sprachreise einplanen.

Insbesondere was das Essen angeht, ist das norwegische Weihnachten ein Fest der Traditionen. Da schlemmen die Menschen im Norden Weihnachtssülze (julesylte), Weihnachtswürstchen (julepølse) und lutefisk (gelaugter Stockfisch). Was aber auf keinen Fall fehlen darf, ist juleribbe. Diese Weihnachtsrippchen stammen an der Westküste vom Schaf und im Osten vom Schwein. Rund 6.500 Tonnen juleribbe kommen in Norwegen an den Weihnachtstagen auf die Teller – das sind umgerechnet 1,3 Kilo pro Person! Manche wählen dafür die Variante pinnekjøtt. Das sind auf Birkenreisig geräucherte Hammel-Rippen.

Weihnachtsbier (juleøl) darf auch nicht fehlen, über 30 Sorten werden gebraut, sowie 158 Sorten norwegischen Aquavits (akevitt), die nun vor Weihnachten im Angebot sind.

Hier auf tine.no findest Du ein detailliertes juleribbe-Rezept – natürlich på norsk.

Anfang des 19. Jahrhunderts kamen in Norwegen juleheftene (die Weihnachtshefte) auf. Sie sollten die Wartezeit bis zum Heilig Abend versüßen und richteten sich anfangs nicht nur an Kinder. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts haben viele namhafte norwegische Schriftsteller/innen literarische Texte beigesteuert, darunter Knut Hamsun, Henrik Ibsen und Sigrid Undset. Zudem waren diese julehefter reich und hochwertig bebildert. Nach und nach entwickelte sich daraus eine neue Tradition der Komikhefte, die extra zu Weihnachten herausgegeben wurden.

Wenn Du på norsk etwas über die Geschichte der julehefter nachlesen möchtest, empfehle ich Dir diesen und diesen Link.

Die beiden Ausgaben aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf dem Foto oben können wir gemeinsam in den Gruppenkursen in Hamburg anschauen. Dörte hat sie von ihrer letzten Oslo-Reise aus dem Adamstuen Antikvariat mitgebracht.


Oktober 2017

Die Norweger/innen lieben Ausdrücke, in denen zwei Wörter in fester Reihenfolge auftauchen – für viele gibt es auch einen entsprechenden Ausdruck im Deutschen, zum Beispiel „ditt og datt“ = „dies und das“. Einige heißen im Deutschen ganz anders, bedeuten aber das Gleiche, siehe „kreti og pleti“ = „Hinz und Kunz“.

Eine kleine Auswahl:

dann og vann = dann und wann
hist og pist = hier und da
med pikk og pakk = mit Sack und Pack
å miste mål og mæle = sprachlos / verdutzt sein
mye om og men = viel Wenn und Aber
titt og ofte = öfters / immer wieder
tull og tøys! = So ein Unsinn!

Ich hatte im Studium selbst einmal eine solche Liste begonnen und müsste auch irgendwo noch die Aufzeichnungen dazu haben… Aber dann ist mir der Sprachforscher Svein Lie 1982 doch glatt zuvor gekommen. Jetzt hat er seinen Artikel „Ditt og datt“ als Gratis-PDF auf seiner Website an der Uni in Oslo  veröffentlicht – mit einer Sammlung von über 300 dieser festen Ausdrücke.